2.8.2019: Der Sommer in Kroatien ist in seiner Hochphase – und plötzlich diese Schlagzeile: “Weniger Urlauber fahren nach Kroatien”. Was ist los? Der Journalist Thomas Roser schreibt in seinem Artikel für den Berliner Tagesspiegel, dass Kroatien rückläufige Gästezahlen habe – das jedenfalls sei von Medien zu erfahren, die in die Statistiken von “eVisitor” blicken können, die kroatische Datenbank zur Erfassung von touristisch relevanten Zahlen.
Den Grund für den Rückgang an Gästen vermutet Roser in der Gleichung “Zu wenig Qualität zu überteuertem Preis”. Viele Ferienapartments seien dringend renovierungsbedürftig, würden aber dennoch zu vergleichsweise hohen Preisen an Touristen vermietet. Das ist in der Tat ein Ärgernis – wenn auch kein kroatisches: In etlichen Ländern versuchen Einheimische, am Tourismusboom teilzuhaben, indem sie einfach ihre Privatzimmer vermieten – ohne sich dabei groß Gedanken um deren Qualität zu machen.
Die Zeitung “Slobodna Dalmacija” aus Split textete jedenfalls ebenfalls besorgt: “Platzt unser kroatischer Traum?”. Fakt ist: Kroatien ist eigentlich nie ein Billigland für Touristen gewesen – was auch ganz gut ist, denn so ist Tourismus à la Ballermann (Mallorca) hier noch immer eher selten. Fakt ist auch: Wer glückliche Gäste haben will, der sollte sich gut um sie kümmern – und da lässt sich auch in Kroatien immer etwas verbessern.
Nur: Angesichts der mageren Löhne in Hrvatska ist kaum ein Kroate in der Lage, sein Ferienapartment ordentlich zu renovieren – am Ende ist es ein grundsätzliches Wirtschaftsproblem, das den Tourismusboom zu drücken droht.
Der Artikel im Tagesspiegel:
(Foto: Split (Pixabay))