Durchzogen von Flüssen und Seen und voller großer und kleiner Naturwunder: Der Krka Nationalpark (kroatisch: krka nacionalni park) ist für Dalmatienurlauber mit grüner Sehnsucht ein absolutes Muss.
Krka Nationalpark
Das Wasser von Krka
Das Wasser schläft mitunter in Krka – wenn es zum See wird. Es plätschert gemütlich als kleines Rinnsal. Aber da, wo es kracht wie Feuerwerk, da wollen die meisten Besucher hin. Das sind die sieben Wasserfälle von Krka:Bilusic buk (gespr.: Biluschitz buk) – 22,40 Meter hoch, 106 Meter breit
Corica buk (gespr.: Tschoritcha buk) – 15,50 Meter hoch, 300 Meter lang, 180 Meter breit
Manoljovacki buk (gespr.: Manjolowatschki buk) – 59,60 Meter hoch, 500 Meter lang, 80 Meter breit
Rosnjak (gespr.: Roschnjack) – 8,40 Meter hoch, 40 Meter breit
Miljacka slap (gespr.: Miljatschka slap) – 23,80 Meter hoch, 650 Meter lang, 450 Meter breit
Roski slap (gespr.: Roschki slap) – 26 Meter hoch
Skradinski buk (gespr.: Skradinski buk) – 45,70 Meter hoch, 800 Meter lang, 400 Meter breit

Skradinski buk
Alle acht Wasserfälle in Krka sind sehenswert – der berühmteste aber ist der Skradinski buk. „Buk“ heißt auf kroatisch soviel wie „Rauschen“. Über 17 von der Natur geformte Stufen stürzen hier die Flüsse Krka und Cikola gemeinsam 45 Meter in die Tiefe herab.TIPP 1 Am beeindruckendsten ist das Schauspiel im Frühjahr, wenn die Cikola noch ordentlich Wasser hat; im heißen kroatischen Sommer trocknet der eher zierliche Fluss oft ganz aus
TIPP 2 Besonders schön erreicht man den Skradinski buk vom beschaulichen kleinen Ort Skradin aus mit dem Boot (ca. 30 Min.)
TIPP 3 Der Skradinski buk lädt in seinem seichten Wasserbecken zu einer Dusche ein – Badehose nicht vergessen!
Info: Der Skradinski buk ist mit dem Auto oder Bus vom Ort Lozovac (gespr.: Losowatz) erreichbar
Roski slap
Dieser Wasserfall knallt – deshalb auch der Name: Slap heißt auf deutsch soviel wie „Schlagen“. Der Roski slap liegt 36 Kilometer von der Quelle der Krka entfernt an der Stelle, an der einst die stolze Festung Rog lag. Beim Roski slap fällt das Wasser der Krka aus 15 Metern Höhe in vielen einzelnen Kaskaden herab – und mündet in den Visovacer See (gespr.: Wissowatsch). Die Kroaten nennen die Kaskaden des Roski slap übrigens Halsketten (kroatisch: ogrlice, gespr.: ogerlietze).TIPP 1 Wer hier das Boot als Hinbewegungsmittel nutzt, der macht eine richtige kleine Reise – und zwar zwischen den zwei wichtigsten Krka-Wasserfällen: Vom Skradinski bug bis zum Roski slap bringen einen die Ausflugsschiffe in dreieinhalb Stunden
TIPP 2 Wer läuft, der wird nicht nur mit dichter, duftender Natur belohnt, sondern auch mit der Möglichkeit, die alten Wassermühlen im Park zu besuchen, das Kloster Krka und die Festungen Trosenj (gespr.: Troschen) und Necven (Näwzen) – der Weg dauert etwa zweieinhalb Stunden



Die Insel von Krka - Visovac
Sie liegt in einem See – der eigentlich der dicke Bauch zweier Flüsse ist. Der Visovac-See ist zwölf Kilometer breit und etwa einen Kilometer lang. Und genau in seiner Mitte liegt die 700 Meter lange Insel Visovac. Auf ihrer einen Seite fließt das Wasser der Krka, auf der anderen das der Cikola. Und auf der Insel drauf wird‘s religiös: Schon im 14. Jahrhundert wurde Visovac von Eremiten des Ordens des Heiligen Antonius als Zuhause gewählt – weil sie ein perfekter Ort für die Einsamkeit und das Schweigen ist. Gehört hat die Insel den Eremiten im amtlichen Sinne aber nicht – sondern vielmehr einer adligen Familie, die sie als Mitgift für die zukünftige Frau des kroatischen Herrschers Grgur Utjesinovic (gespr.: Utjeschinowitsch) verschenkte. Grgur wurde 1445 Besitzer der Festung Kamicak (gesdpr.: Kamitzak) – durch erfolgreiche Eroberung natürlich. Um den Göttern für seinen Sieg zu danken, verschenkte er die Insel direkt nach seiner Vermählung an bosnische Franziskanermönche. Die hatten – ebenso wie zuvor die Eremiten – immer mal wieder ihre eigenen Kriegssorgen: Die türkischen Osmanen, die Grgur erfolgreich besiegt hatte, ließen nicht ab vom Gebiet des heutigen Nationalparks – und auch die schmucke kleine Insel wurde im 17. Jahrhundert für eine kurze Zeitspanne von ihnen vereinnahmt. Doch die Mönche eroberten „ihre“ Insel zurück – und schafften es bis heute, hier ihr Leben zu leben.TIPP Man kann einen Ausflug auf die Insel buchen (und Teile des Klosters und seiner beeindruckenden Bibliothek, in der Schriften aus aller Welt aufbewahrt werden, besichtigen). Man kann sich aber auch einfach ans Ufer des Sees setzen und kräftig hinüberwinken: Die aufgeschlossenen Mönche haben – wenn sie gerade nichts anderes zu tun haben – kein Problem damit, den Fährmann zu spielen und die winkenden Fremden kurzerhand selbst mit dem Boot auf ihre Insel zu holen – gegen ein paar neue Geschichten aus der Heimat der Besucher!
Der Stein von Krka
Karst
Wer den Krka Nationalpark besucht, der sollte ein Herz für Steine haben – denn die erzählen hier eine ganz eigene Geschichte. Sie beginnt mit kras, kroatisch für Karst – ein spezielles Gestein Südeuropas, das hier in Kroatien überhaupt erst so richtig erforscht wurde. Der kroatische Karst ist entstanden aus der Kreide der Steinzeit. Dann taten sich Meer- und Flusswasser, unerbittlicher Nordwind und andere Gesteinschichten wie Ton zusammen – die Gesteinsebenen wurden ausgehöhlt, bauten sich über den Höhlen wieder auf, fielen anderswo zusammen … das Ergebnis: irre Verwitterungen, bizarre Skulpturen der Natur!In Krka ist es vor allem der Karst gewesen, der das Gebiet zum Nationsalpark adelte: Man wollte dieses Naturphänomen schützen, das die spektakulären Wasserfälle überhaupt erst möglich macht.

Rauwacken
Man kann sie auch Tuffstein nennen. Oder Kalktuff. Aber das Wort „Rauwacken“ klingt doch am schönsten, oder? Die Rauwacken „machen“ die Wasserfälle von Krka: Durch Ablagerungen aus den Flüssen bauen sich die Gebilde langsam auf – mal höher, mal niedriger, mal breiter, mal schmaler – je nachdem, was der Fluss ihnen über Jahrtausende beim Hinüberschäumen hinterlässt. Wenn die Rauwacken dann imposante Größe angenommen haben, befehligen sie das Wasser – und lehren es, zu springen, zu tanzen, mit Karacho über sie drüber zu fallen … Wasserfälle eben! Der Fachmann spricht von Travertinsedimentation – gemeint ist das ganz spezielle Zusammenwitken chemischer Stoffe mit lebenden Organismen.Krka-Service
EintrittJanuar-März, November & Dezember:
Erwachsene 30 Kuna (4 Euro)
Kinder (7-18 J.) 20 Kuna (2,70 Euro)
April-Juni, September & Oktober:
Erwachsene 110 Kuna (14,80 Euro)
Kinder (7-18 J.) 80 Kuna (10,77 Euro)
Juli/August:
Erwachsene 200 Kuna (27 Euro)
Kinder (7-18 J.) 120 Kuna (16 Euro)
Schiffsausflüge
März bis November
Skradinski buk – Visovac
Erwachsene 100 Kuna (13,50 Euro)
Kinder (4-18 J.) 70 Kuna (9,40 Euro)
Skradinski buk – Visovac – Roski slap
Erwachsene 130 Kuna (17,50 Euro)
Kinder (4-18 J.) 90 Kuna (12 Euro)
Stinice – Visovac
Erwachsene 50 Kuna (6,70 Euro)
Kinder (4-18 J.) 35 Kuna (4,70 Euro)
Weitere Infos: www.nationalpark-krka.de
Krka-Fakten
* 1985 wurde der Nationalpark gegründet* Der Park liegt etwa in der Mitte der Adriaküste
* Der Park wird durchquert von dem Fluss Krka – mit 72 Kilometern der längste Fluss Dalmatiens (Gut 40 Kilometer Flusslauf liegen im Park) und dem Fluss Cikola (gespr.: Tschikola, insgesamt 46 Kilometer lang)
* Der Park ist 109 Quadratkilometer groß
* Sieben spektakuläre Wasserfälle inmitten des Parks
* 1022 verschiedene Pflanzenarten & 18 verschiedene Fischarten
* Römische Ruinen & eine Festung aus dem 14. Jahrhundert
* Entfernung von Sibenik: 49 km
* Entfernung von Split: 95 km