31.7.2018: Heute ist nicht Donnerstag – also nicht der Tag, an dem wir hier traditionell Unterricht haben zum Thema “Wie werde ich ein echter Kroate?”. Aber es ist gerade eine sehr spezielle kroatische Zeit – und deshalb gibt es an einem Dienstag ein bisschen Schule über die Kroaten.
Was ich gerade so besonders finde: Vor kurzem erst haben wir Kroatien beim ausgelassenen Feiern ihrer WM-Helden zugeschaut – und gedacht: ja, so geht Feiern!
Jetzt trauert Kroatien, um den großen Oliver Dragojevic. Und wieder berührt einen dieses kleine, karierte, komplizierte, ganz eigene Land: Es trauert mit derselben Inbrunst, es trauert im Alltag, im Dorf, in der Stadt, im Fernsehen. Männer stehen in Split vor dem Haus, in dem Oliver aufwuchs, und singen seine Lieder in einem einfachen Chor. Kerzen stehen auf Mauern, Kinder sitzen dazwischen und lauschen den Erinnerungen der Erwachsenen an Oliver.
So, wie in jeder Heimatstadt eines WM-Fussballers ein Riesenfest zu dessen Rückkehr gefeiert wurde – mit allen Einwohnern -, so wird jetzt gemeinsam der Tod des geliebten Sängers beweint. Ausführlich. Intensiv. Persönlich.
Das kleine karierte komplizierte Land Kroatien hat viel Herz. Und zeigt es.
(Foto: Pixabay)