Neue Heimat Hrvatska – hier kommt die Cromedia-Folge Nummer 3! Wir stellen vor: Heike Sahacker (38), die in Neuseeland ihre große Liebe fand – einen Kroaten …
Wohnort früher: Regensburg, Bayern
Wohnort heute: zwischen Split und Omis
Wann sind Sie umgezogen?
Im April 2016.
Und warum?
Aus dem schönsten Grund der Welt – Liebe! Ich habe meinen heutigen Mann, Neno, in Neuseeland kennengelernt – als ich auf einer Solo-Weltreise war. Ich hatte ein sechsmonatiges Sabbatical genommen, um mir meinen Traum zu erfüllen und die Galapagos-Inseln kennenzulernen. Nach Südamerika, der Osterinsel und Tahiti bin ich zweieinhalb Monate durch Neuseeland gereist – und dort, in einem Hostel, traf ich Neno. Fünf Tage haben wir zusammen verbracht – genug, um uns in Kroatien zu verabreden. Einen Sommer Fernbeziehung später habe ich meinen Managerjob gekündigt und bin mit Neno durch Südamerika. Danach war klar: Ich ziehe zu ihm und wir starten gemeinsam unser Rafting-Business in Omis … Jetzt arbeiten wir im Sommer und reisen im Winter um die Welt.
Warum haben Sie sich für diesen Ort in Kroatien entschieden?
Glücklicherweise kommt mein Mann dort her – er ist aus Dugi Rat.
Was ist für Sie das Schönste an diesem neuen Ort?
Das ist seitenfüllend … ich habe das Meer vor mir, die Berge hinter mir, den Fluss neben mir! Ich habe so viele schöne Strände gesehen, aber ich liebe es, in der Adria zu schwimmen: keine Wellen, glasklar, keine Tiere, die dich umbringen können ;-). Außerdem lerne ich hier jeden Tag mehr, die Leichtigkeit hier zu leben – mehr Improvisation, hier wird nicht versucht, alles zu kontrollieren mit 1000 Versicherungen wie in Deutschland … Es gibt auch mehr Zusammenhalt: Wenn jemand ein krankes Kind hat, spendet die Nachbarschaft. Wenn jemand viel verdient hat, wird mit allen Party gemacht – und das alles bei bestem Wetter. Dass das Klima so einen Einfluss auf das Wohl der Seele hat, hätte ich vorher nicht für möglich gehalten!
Was ist für Sie am schwierigsten in Kroatien gewesen?
Jeder nennt jetzt wohl die Bürokratie .. tja, echt manchmal nicht einfach. Aber für mich ist es eigentlich nicht schwierig, weil mein Mann immer zur Stelle ist. Er hat zum Beispiel unsere Hochzeitsvorbereitungen in die Hand genommen – für kroatische Männer eher ein Graus.
Man muss sich anpassen können und verstehen, warum manches noch so ist, wie es ist. Die Einstellung mancher Dummköpfe zum Beispiel zu Politik, zu Schwulen, zu Flüchtlingen … Die Kirche hat viel zu viel (schlechten) Einfluss. Dann noch die Lethargie Einzelner, die glauben, Tourismus sei dazu da, den Leuten das Geld mit möglichst wenig Aufwand aus der Tasche zu ziehen .. ich hoffe, dass Kroatien den Touristenansturm in den Griff bekommt – auf schlaue und anständige, professionelle Weise.
Ach ja, und: ICH HASSE BURA! Und: Sollten wir ein eigenes Haus haben, will ich ‘ne Zentralheizung!
Was war das Wichtigste, das Sie aus der alten Heimat mitgenommen haben?
Erst nach zwei Jahren konnte ich mein Fahrrad nachholen. Neno war überzeugt, ich würde es nie benutzen – Kroaten nehmen das Auto – immer. Wie Recht er hatte …;-)
Was vermissen Sie aus der alten Heimat?
Ehrlich gesagt nichts – Dank an DM, Müller & Co! Aber natürlich vermisse ich meine Familie und Freunde.
Was ist das Wichtigste, das Sie in der neuen Heimat bekommen haben?
Einen Flecken, wo ich den Rest meines Lebens bleiben möchte – und meinen Mann fürs Leben, mit dem ich unsere Zukunft aufbaue.
Was ist für Sie typisch kroatisch?
Jogginghosen und Bauchbeutel. Zwei Stunden Kaffee trinken. Das Singen – ich liebe das Singen! Und Brot – es wird nicht angefangen mit dem Mahl, bevor nicht das Brot auf dem Tisch ist.
(Fotos: Heike Sahacker/privat (Hochzeit-Weltreise-in Regensburg mit Mutter & Schwester-mit Neno in Split))