31.10.2018: Na? Schon die “tikva” ausgehöhlt? Schon als “vampir” verkleidet? Nicht? Dann aber “brzo”! Schließlich steht die Nacht des Kürbis (kroatisch: tikva) an! Also schnell (brzo) ins Kostüm hinein … und zum Beispiel von Zagreb aus auf nach Brestovac. Das liegt am Südhang des Berges Sljeme – da, wo sonst völlig ungruselig Ski gelaufen wird.
An Halloween nicht. Da trafen sich dort die Geister, und die fahren nix, die schweben zum Angsthaben durch das alte Sanatorium in Brestovac … jedenfalls sagt man das so, in Kroatien.
Halloween – noc vjestica (gesp.: notsch wjästiza). Wörtlich übersetzt, sprechen die Kroaten vom Hexenfest, denn die noc ist die Nacht und die vjestica die Hexe. Auf jeden Fall gibt es heute abend auch in Hrvatska jede Menge Gruselpartys (nicht nur in alten Sanatorien).
Der beste Grusel aber ist natürlich der, der echt ist. Und den gibt’s auch in Kroatien. In Istrien nämlich: Dort lebte im 17. Jahrhundert ein Bauer im Dorf Kringa. Als er nicht mehr lebte, lebte er sozusagen untot weiter – als Vampir. Nach historischen Quellen ist Jure Grando aus Kringa sogar der erste Vampir überhaupt, dessen Existenz (oder der Glaube daran) schriftlich festgehalten wurde!
Geschrieben hat von Grando der Freiherr Johann Weichard von Valvasor – nach seinen Schriften soll Grando um 1672, 16 Jahre nach seinem offiziellen Tod, seinem Grab entstiegen und als Vampir durchs Dorf gewandert sein … um dann Sex mit Witwen zu haben. Bis dann neun Männer aus Kringa eines Nachts allen Mut zusammennahmen, dem Vampir auflauerten und seinen Kopf abhackten.
Danach war Ruhe.
Oder auch nicht. In der caffebar “Vampire” in Kringa, die es wirklich gibt, wird heute nacht bestimmt wieder die Halloween-Post abgehen – mit Jure Grando in der Hauptrolle. In Kringa gibt es sogar ein kleines Grando-Museum. Wer es also heute nacht nicht mehr nach Kringa schafft: Jure Grando ist auch im Sommer da …
(Foto: Pixabay)