26.3.2018: Auch das gehört zu Kroatien: Die Kirche ruft – die Gläubigen folgen. Was in Deutschland gar nicht mehr vorstellbar wäre (ob das gut ist, sei mal dahingestellt), das ist in Kroatien in Zagreb passiert: Tausende demonstrierten dagegen, dass ihr Land , ebenso wie 26 andere EU-Länder, eine Konvention gegen geschlechterbezogene Gewalt ratifiziert.
Es ist “nur” eine schriftlich festgehaltene Selbstverpflichtung, diese Konvention. Was die katholische Kirche in Kroatien und – in personam – Bischof Vlado Kosic so erzürnt, ist nicht, dass die Regierung sich öffentlich gegen Gewalt an Frauen ausspricht – sondern auch Transgender und Transsexuelle schützen soll. Homophobie ist in Kroatien weit verbreitet – als vor Monaten ein Regenbogenkinderbuch über zwei etwas andere Familien, nämlich ein rein weibliches und ein rein männliches Elternpaar, erschien, war ebenfalls der Aufruhr (und die Ablehnung) immens.
Bischof Kosic (59) ist Bischof des Bistums Sisak – ernannt wurde er zu diesem Amt 2009 vom deutschen Papst Benedikt XVI.. Kosic ist sehr engagiert – und sehr politisch: Klar spricht er sich gegen linksgerichtete politische Entscheidungen aus – und eine solche ist für ihn die kroatische Ratifizierung der EU-Konvention gegen geschlechterspezifische Gewalt.
Man darf sich wundern darüber, oder? Ist das Ablehnen von Transsexuellen nicht einfach unchristlich?
Auf jeden Fall ist in dem Thema Sprengstoff. Dass Kroatien als Land der Konvention zustimmte, zeigt den Willen zur fortschrittlichen Entwicklung – dass Bischof Kosic via Facebook Tausende für eine Demo mobilisiert, kann man als Rückschritt mit fortschrittlichen Methoden betrachten…
Hier der Artikel dazu von der Deutschen Welle:
https://www.google.de/…/tausende-kroaten-protest…/a-43118290
(Foto: Pixabay)