Cromedia staunt: Man schlendert so gemütlich durch Zagreb … wir sagen: gemütlich und meinen es so – Kroatiens Hauptstadt ist so gerade eben als Millionenstadt zu bezeichnen, aber meilenwert entfernt vom Hyperstress anderer Großstädte. Wir schlendern also gemütlich … und dann: BUMM!!!!!
Ist hier Krieg?
Ist irgendein Irrer durchgeknallt (kroatisch: poludio)??
Ist das hier normal???
Antwort auf Frage eins: Nein!
Antwort auf Frage zwei: Nein …
Antwort auf Frage drei: Da – kroatisch für: Ja.
In Zagreb schießt jeden Tag um punkt zwölf Uhr mittags eine Kanone – und zwar die Kanone in der Zagreber Unterstadt, in Gradec, vom Lotrscak-Turm aus über die Dächer der Stadt.
Aber warum (kroatisch: a zasto, gesp. a saschto)?
Weil im 13. Jahrhundert der Lotrscak-Turm (gespr. Lotterschack) der Turm war, von dem aus Kroatiens König Béla die mongolischen Ritter, die die Stadt angriffen, das Fürchten lehrte. Die Kanone, mit der Béla das tat, gibt’s nicht mehr, den Turm aber schon – und die Kanone von heute ist auch irgendwie von gestern: 1877 aufgebaut.
Ahnungslose Zagreb-Besucher schrecken in der Mittagszeit zusammen. Die Einheimischen dagegen haben längst ihren eigenen Kanonen-Fanclub – und der hat (natürlich) auch eine Facebookseite, die wir euch ans Herz legen wollen: Sie heißt “Gricki top” (gritschki) wie die Kanone, und sie besteht aus täglich einem Post:
BUM!
https://www.facebook.com/gricki.top/
(Foto: Pixabay)