Cromedia macht Schule: Willkommen zu unserem 13. Unterrichtspost “Wie werde ich ein echter Kroate?”. Diesmal geht’s – ans Eingemachte: Thema ist der Balkan – und die Tatsache, dass KEIN Kroate sich dem Balkan zugehörig fühlt.
Der Laie spricht vom Balkan wie von einem Land – das es aber nicht gibt. Stattdessen gibt es viele Laender, die sozusagen “auf dem Balkan” liegen (siehe Fahnenfoto), und jedes ist sehr eigen und unverwechselbar.
Selbst Wikipedia tut sich schwer mit einer Balkan-Definition: Da ist die Rede von einer “geographisch nicht eindeutig definierten Region”.
Der Kroate weist eine balkanische Zuordnung weit von sich – was natürlich auch der Erinnerung an die Kriege gegen die anderen sogenannten Ballanstaaten geschuldet ist. Er, der Kroate, fühlt sich dem Italiener in vielen Dingen näher als dem Serben, ist Mitteleuropa verbunden, hat mit dem Orient ebenso wenig zu tun wie mit dem orthodoxen Glauben. Der Kroate liebt den “kava” (kroatisch für: Kaffee) klein, stark und süß wie die Italiener, er macht Strudel (kroatisch: strudle) wie die Österreicher – und wenn ihn einer “Balkaner” nennt, dann denkt er: Wen meint der?