Cromedia macht Schule: “Wie werde ich ein echter Kroate?”: Willkommen zu unserem neunten Unterrichtspost. Diesmal geht’s um – Konsonanten, die in Wahrheit, jedenfalls in Kroatien, Vokale sind!
Die Rede ist hier vom “R”. Im Deutschen ein stummes, unattraktives Ding. Im Spanischen wird das “R” schon netter behandelt und hübsch gerrrollt. Aber erst im Kroatischen erfährt es seine höchste Würdigung: Es wird zum “halben Vokal” gekürt. Das gibt es nur in Kroatien!
Nach Lehrbuch ausgedrückt: In der kroatischen Sprache gibt es keine stummen Laute. Alles klingt. Auch das, was für Deutsche so stumpf und absolut unaussprechlich klingt, dass man das Aussprechen besser gar nicht erst versucht.
Äh… und wie spricht man den “halben Vokal” aus? Na, so:
• Krk (die Insel): gesprochen: kirg
• Trg (der Marktplatz): gesprochen: terg
• crno (schwarz): gesprochen: cerno
Übrigens: Das kroatische “R” wird auch am Ende eines Wortes keineswegs verschluckt (wie etwa im Deutschen, Beispiel: Becher = Becha). Es ist nämlich wichtig für das Verständnis der Worte. Würde der “slikar” (Maler) wie “slika” ausgesprochen, dann würde der Meister zu seinem Werk mutieren – zum Bild .
(Foto: Tina Stommel)