* Ganz Dalmatien kennt römische Spuren – in Podstrana aber kommen noch vor-römische Spuren dazu: In der kleinen Stadt finden sich Relikte des ältesten Kulturerbes von Dalmatien – man muss dazu nur dem weißen Berg Perun nähert kommen, schon entdeckt man die typischen Rundruinen und Trockenmauern aus der Zeit der Illyrer: Sie siedelten hier schon im 7. und 8. Jahrhundert vor Christus
* 1000 Jahre Zeitreise zurück sind genug? Dann gucken Sie sich die kleine, feine Kirche Sveti Jure an – vorromanische Zeit!
* Antike inmitten der Stadt gesucht? Besuchen Sie die Kirche Sveti Martin, in der 2000 Jahre alte Fragmente zu sehen sind
Podstranas Legenden
War Artus hier?
In der Kirche Sveti Martin finden Sie zwei Inschriften, in die der Name „Lucius Artius Castus“ eingraviert ist. Artius…? Damit könnte ein zu seiner Zeit höchst angesehener Veteran des römischen Militärs gemeint sein. Aber die Insignien, die seinem Namen zugeteilt sind, beflügeln die Fantasie der Einheimischen ebenso wie die der Besucher: von einem „Schwert der Gerechtigkeit“ und einer „Tafelrunde“ ist da die Rede … sollte es sich bei dem stolzen Römer Podstranas, der so ehrwürdig in Schriften festgehalten ist, vielleicht um König Artus handeln..?
Das Erbe des Fürsten
Podstrana wurde im Jahre 1014 dem Pfarrbezirk Poljica zugerechnet – an dessen Spitze stand ein Fürst, der in diesem Bezirk quasi die Idealform der Demokratie einführte: Der Fürst von Poljica war so angesehen, dass selbst die zu dieser Zeit so stolze Republik Venedig ihm Anerkennung zollte. Wie er das gesellschaftliche und soziale Leben regelte, soll Vorbild gewesen sein für einen der berühmtesten Romane der Rechtsgeschichte: „Utopia“ von Thomas More (1478-1535) – der weltberühmte Engländer, zum Ritter geschlagen und hoch verehrt, bis König Heinrich der Achte ihn hinrichten ließ, weil er dem grausamen Oberhaupt den Treueeid versagte, erfand in „Utopia“ das Ideal einer besseren Welt
Der Donnergott kämpft
Perun – so heißt nicht nur der weiße Berg von Podstrana, so hieß auch der oberste Gott der slawischen Mythologie! Perun ist der Gott des Gewitters, des Donners und der Blitze. Zu seinen Symbolen zählen die Schwertlilie, die Axt und die Eiche. Am Fuße des nach ihm benannten Berges wurden Reste von Göttergestalten gefunden - gedeutet wurden sie so: Auf der Spitze des Berges soll sich Perun mit seinem ewigen Gegner Veles (Gott der Fruchtbarkeit und der Magie, Beschützer des Viehs und der Ernte und Herrscher über das Totenreich) den größten Kampf geliefert haben: Veles versuchte, ihm mal in Schlangen-, mal in Drachengestalt das Amt des obersten Gottes abzuluchsen – woraufhin Perun ihn mit riesigen Mühlsteinen, geworfen von seinem Berg, niedermähte.
Die Frau aus Stein
Wer an der Uferpromenade in Podstrana vorbei an den Tennisplätzen des Hotels Mridien Lav geht, der entdeckt einen sehr speziell geformten Felsen - „Zenska prava“ heißt er, gesprochen: dschenska prawa. Das heißt: „weibliche Gerechtigkeit“. Der Legende nach soll an der Stelle, wo heute der Felsen ist, eine Frau nach einem heftigen Streit mit ihrem Mann gestolpert und im Meer ertrunken sein. Der Mann war fassungslos vor Trauer, weinte und betete die ganze Nacht, es möge ein Wunder geschehen und seine Frau zurück kommen möge. Und am nächsten Tag, da sah er sie tatsächlich: mit im Wind über ihre Schultern gewehtem Haar, übermenschlich groß aus dem Meer ragend. Gucken Sie sich den Felsen genau an – sehen Sie die Frau darin?